INHALT
Häufige Krankheitsbilder bei Menschen mit geistigen Behinderungen sind Psychosen, Ängste, Zwänge und Depression. Diese werden jedoch vielfach nicht erkannt, da betroffene Menschen ihr inneres Erleben oft nur eingeschränkt verbalisieren können. Stattdessen drücken sie ihre Belastungen häufig über herausforderndes Verhalten aus, was von Außenstehenden leicht missverstanden oder fehlinterpretiert wird.
Viele Verhaltensweisen und Ausdrucksformen von Menschen mit geistiger Behinderung sind daher nicht automatisch Teil ihrer Behinderung oder Ausdruck ihrer Persönlichkeit. Sie können vielmehr Symptome einer psychischen Erkrankung sein. Eine lang anhaltende Lust- oder Motivationslosigkeit könnte zum Beispiel auf eine beginnende Depression hinweisen. Aggressive Verhaltensweisen können ihren Ursprung in einer psychotischen Episode haben.
Das Erkennen von psychischen Erkrankungen stellt besondere Anforderung an Fachkräfte. Die Symptome zeigen sich oft nicht wie in den klassischen Diagnosekatalogen beschrieben (DSM-5, ICD-11). Die Betroffenen sind darüber hinaus häufig in ihrer Fähigkeit zur Selbstreflexion und Verbalisierung der Störung beeinträchtigt.
In dieser Fortbildung erarbeiten wir Grundlagen, um Verhaltensweisen besser als Symptome von psychischen Erkrankungen zu erkennen und angemessen damit umzugehen.
Sie haben auch die Möglichkeit, Fallbeispiele aus der eigenen Praxis vorzustellen, die wir gemeinsam diskutieren werden.
Die Themen im Einzelnen:
- Grundlagenwissen zu psychischen Erkrankungen
- Krankheitsbilder: Psychose, Angst- und Zwangsstörungen, Depression
- Besonderheiten psychischer Erkrankungen bei Menschen mit geistiger Behinderung
- Hinweise zur angemessenen Begleitung
- Praxistransfer und gemeinsame Fallbesprechung
ZIELE
Sie erwerben ein grundlegendes Verständnis für die Besonderheiten von psychischen Erkrankungen bei Menschen mit geistiger Behinderung. Darüber hinaus vertiefen Sie Ihr Wissen zur Begleitung anhand von Fallbeispielen.
HINWEIS
Dieser Kurs ist als Vertiefungsschulung gemäß § 9 Satz 7 der Präventionsordnung des Bistums Aachen anerkannt.
Zielgruppe
Interessierte aus Einrichtungen und Diensten der Eingliederungshilfe
Max. Teilnehmerzahl
16
Kosten
320,00 Euro
Veranstaltungsnummer
26-5.10