Der Agnes-Neuhaus-Pokal: ein Tag der großen Gefühle, bei dem jeder gewinnt
130 Kinder und Jugendliche traten in zwölf Teams zu spannenden Spielen an.Thomas Hohenschue
Zum zehnten Mal richtete nun der dortige Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) das Turnier aus. Es kamen zwölf Teams aus dem Bistum Aachen und darüber hinaus. 130 Jungen und Mädchen aus Einrichtungen der Jugendhilfe traten zum sportlichen Wettstreit an. Die weiteste Strecke legten die Spieler aus der Soester Jugendhilfe zurück. Das Team vom Kinder- und Jugenddorf Duisburg brachte einen eigenen Fanclub mit, der lautstark unterstützte.
Johannes Czimek vom SkF-Jugendhaus Am Steinberg leitete das Turnier am Tisch.Thomas Hohenschue
Als Organisatoren der ersten Stunde waren auch Johannes Czimek und Sven Schmitz vom SkF-Jugendhaus Am Steinberg wieder am Start, als eingespieltes Tandem, aus deren Idee innerhalb von zehn Jahren ein formidables Format gewachsen ist. Mit großer Freude beobachteten sie das Geschehen auf und neben den Fußballplätzen der Bezirkssportanlage Bergerfeld. Der SkF Mönchengladbach zeigte sich als stabiler Gastgeber, alle zogen mit, von der Haustechnik bis zur Küche, die Gäste und Mitstreiter verwöhnte.
Kollege und Mit-Organisator Sven Schmitz (l.) vom SkF Mönchengladbach im Austausch mit Chris Klein vom Mönchengladbacher Fanprojekt De Kull.Thomas Hohenschue
Mit viel Leidenschaft
Es ging, wie konnte es anders sein, leidenschaftlich zu. Wie es beim Fußball sein muss, war Platz für große Gefühle, für Jubelläufe ebenso wie für bodenlose Enttäuschung. Die beiden Sozialpädagogen waren nicht die einzigen auf der Anlage, die wissen, wie herausfordernd der Umgang mit diesem Wechselbad der Gefühle für viele Kinder und Jugendliche ist - und wie wichtig. Denn Situationen werden ihr weiteres Leben immer wieder begleiten, Übung und ein gutes Rüstzeug helfen, sie zu bewältigen.
Ersatzgeschwächt schied das Team vom Agnesheim in Stolberg knapp in der Vorrunde aus.Thomas Hohenschue
Einen erfrischenden Blick aufs Geschehen steuerten auch die Schiedsrichter bei, die vom Fußballverband einflogen. Die meisten von ihnen waren jung und konnten sich gut einstellen. Sie haben ihre Autorität und setzten sie auch durch, aber über manche Gesten schauten sie hinweg und manche Sprüche überhörten sie einfach mal. Unsportlichkeit wurde gepfiffen und geahndet, aber das mussten die Schiris weniger als bei Vereinsspielen. Es ging fair und sportlich zu, wer aneinandergeriet, gab sich die Hand und gut war.
Auf alle teilnehmenden Teams wartete ein Pokal. Es gab Siegerpokale und einen Fairnesspokal.Thomas Hohenschue
Entsprechend gab es auch einen Fairness-Pokal. Den erhielt diesmal das Kinder- und Jugenddorf Duisburg. Auch die anderen Teams bekamen Pokale, nicht nur die Siegermannschaften. Der haushohe Gewinner der Vorjahre, das Agnes-Heim aus Stolberg, schaute 2025 in die Röhre. Die ersten vier Plätze machten in dieser Reihenfolge das Haus St. Josef, Düren, die Soester Jugendhilfe, JuWo Caritas Heinsberg und das Heinrich-Corsten-Internat in Mönchengladbach. Der Glückwunsch ging aber an alle - gewonnen hatte jeder.
Autor: Thomas Hohenschue