INHALT
Die Aussagen im Bundesteilhabegesetz sind eindeutig: Dienste und Angebote der Eingliederungshilfe sind aufgefordert, die Partizipation von Menschen mit Behinderungen auch im Themenkomplex sexuelle Selbstbestimmung zu ermöglichen. Es gilt, proaktiv sexualitätsbezogene Themen in der Organisationskultur zu verankern.
Die Erweiterung der sexuellen Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen aller Altersstufen ist ein Querschnittsthema sexualitätsbezogener Konzepte (Sexualpädagogik, Prävention, Gewaltschutz). Führungs- und Fachkräfte sind in diesen Kontexten mit unterschiedlichen Ziel- und Aufgabenstellungen beschäftigt. Der Umgang mit Sexualität ist relevant sowohl im Arbeitsalltag bei der Pflege, Betreuung und Assistenz von Klientinnen und Klienten wie auch als Führungsthema bei der Umsetzung von Fachkonzepten.
Wie kann ein sexualitätsfreundliches Umfeld in Haltungen, Strukturen und Praktiken der Organisationen erweitert und gefestigt werden? Welche organisationalen Prozesse sind zu hinterfragen und weiterzuentwickeln? Welches Verständnis einer "lernenden Organisation" liegt zugrunde, und wie können systemische Ansätze dazu beitragen, die Menschen, Prozesse und Strukturen des Organisationssystems positiv zu aktivieren?
Folgende Aspekte werden in den Blick genommen :
- Sexualität und sexuelle Selbstbestimmung
- Was "behindert" Sexualität?
- Die Organisation als System
- Steuerung von Veränderungsprozessen
- Möglichkeiten und Grenzen der Partizipation von Klientinnen und Klienten bei Veränderungsprozessen
- Sexuelle Selbstbestimmung als Aufgabe für die Organisationsentwicklung (Analysen, Modelle, Chancen und Stolpersteine)
ZIELE
- Sie erhalten Orientierung und Grundlagenwissen zur sexuellen Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen.
- Sie entwickeln und schärfen ihr systemisches Grundverständnis mit Blick auf organisationale Veränderungsprozesse.
- Sie reflektieren und entwickeln eine Haltung zu sexualitätsbezogenen Kontexten unter Berücksichtigung der eigenen Rolle als Fachkraft beziehungsweise Führungskraft.
- Sie diskutieren und entwickeln Ihre partizipative und empowernde Grundhaltung bei der Organisationsentwicklung.
- Sie lernen Analyse- und Implementationstools zur Erweiterung der sexuellen Selbstbestimmung im spezifischen Arbeitskontext kennen und wenden diese an.
- Sie lernen Good Practice der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer kennen und haben die Möglichkeit, eigene positive Beispiele zu teilen.
HINWEIS
Die Teilnahme als Tandem (Fachkraft und Führungskraft) ist keine Voraussetzung, kann aber für den Lerngewinn von Vorteil sein.
In Kooperation mit der Bischöflichen Akademie, Aachen
Dieser Kurs ist als Vertiefungsschulung gemäß § 9 Satz 7 der Präventionsordnung des Bistums Aachen anerkannt.
Zielgruppe
Fachkräfte und Führungskräfte aus Einrichtungen und Diensten der Eingliederungshilfe
Max. Teilnehmerzahl
16
Kosten
225,00 Euro
Veranstaltungsnummer
24-5.09