Mit ihren rund 1250 hauptamtlichen Beschäftigen und rund 300 Ehrenamtlichen in 38 Einrichtungen erreichte die Caritas für Krefeld und Meerbusch in 2019 einen Jahres-umsatz von rund 53,4 Millionen Euro. Dabei erzielte der Caritasverband für die Region Krefeld e.V. einen leichten Überschuss von rund 130.000 Euro und die Krefelder Cari-tasheime erwirtschafteten ein Plus von rund 920.000 Euro. Ein Polster, das im Corona-Jahr 2020 für zusätzliche Ausgaben sehr willkommen ist. Zu diesem hohen Ergebnis hat die Spende einer Immobilie in Fischeln beigetragen.
Über das Jahresergebnis, die Aufwendungen, Beteiligungen, die Struktur und Organi-sation der Caritas informiert der Transparenzbericht, den die Caritas jetzt wieder mit aktuellen Daten auf ihrer Homepage (www.caritas-krefeld.de) veröffentlich hat. Über viele Zahlen, Fakten und inhaltliche Themen informiert auch die Caritas-Jahreszeitung "caritas intern", die jetzt in den Einrichtungen der Caritas ausliegt und an die Mitglieder, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Kirchengemeinden verteilt wird.
"Als großes Sozial-Unternehmen, das öffentliche Zuschüsse und Kirchensteuermittel - sie macht rund 1,7 Prozent unserer Einnahmen aus - erhält, ist uns Transparenz sehr wichtig. Seit Jahren sind wir Teil der ‚Initiative Transparente Zivilgesellschaft‘ und le-gen unsere Zahlen und Strukturen offen", sagte Caritas-Vorstand Hans-Georg Liege-ner. Zudem werde eine externe Gesellschaft mit einer freiwilligen Innenrevision beauf-tragt - eine Seltenheit unter den Wohlfahrtsverbänden.
Fachkräfte, Azubis und FSJler gesucht
Das größte Aufgabenfeld der Caritas ist die Altenhilfe mit sechs Altenheimen, einer Tagespflege, einer Kurzzeitpflege, der Ambulanten Pflege sowie Zusatzleistungen wie dem HausNotRuf und dem Fahrbaren Mittagstisch. Anfang 2021 wird in Traar neben dem Landhaus Maria Schutz voraussichtlich eine neue Tagespflege mit zwölf Plätzen eröffnen, die die Caritas dort gerade baut.
"Kontinuierlich wachsen könnten wir in der Ambulanten Pflege. Allerdings brauchen wir dafür auch das nötige Personal. Um auf dem umkämpften Markt der Fachkräfte schneller reagieren zu können, haben wir ein eigenes Team für Personalgewinnung und seit 2019 auch eine eigene Azubi-Beauftragte", erläuterte Hans-Georg Liegener. Die Be-zahlung erfolgt nach Tarif mit weiteren Zusatzleistungen vergleichbar mit dem TVÖD und kann sich durchaus sehen lassen. Für 2020 werden noch einige Azubis gesucht. Auch junge Menschen, die ein Freiwilliges soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) zur Orientierung absolvieren möchten, finden bei der Caritas noch freie Plätze. Neu in 2019 eingerichtet wurde bei der Caritas zudem eine Stabsstelle für Diversität, die Vielfalt und Geschlechtersensibilität fördern soll. Inzwi-schen gibt es einen eigenen Diversitäts-Rat.
Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Caritas viele Zusatzkosten schultern, au-ßerordentliche Arbeit leisten und sogar einige Dienste und Einrichtungen vorüberge-hend schließen. Für rund 700.000 Euro hat die Caritas Schutzmaterialien für ihre Be-schäftigten, die pflegebedürftigen Menschen und Ratsuchende in den Einrichtungen angeschafft. "Einen großen Teil davon werden wir wahrscheinlich refinanziert bekom-men, aber dennoch ist das ja erst einmal eine Summe, die wir ausgegeben haben", schildert Liegener.
Bisher gibt es in den Caritasheimen zum Glück keinen Corona-Ausbruch. Für die Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege - ob stationär oder ambulant - ist die mo-mentane Situation eine hohe Belastung, da das Arbeiten in Schutzkleidung sehr an-strengend ist. Mit einem bunten Blumengruß und Restaurant-Gutscheinen haben sich Vorstand und Geschäftsführung bei den Beschäftigten für ihren bisherigen Einsatz be-dankt. Als Ersatz für das große gemeinsame Caritas-Sommerfest, das aufgrund von Corona ebenfalls leider ausfallen muss, ist eine Überraschung für die Beschäftigten geplant.
Digitalstrategie erarbeitet
Corona bringt überall die Digitalisierung voran. Alle Caritasheime wurden schon vorher mit Wlan ausgestattet. Im Januar 2020 hat der Caritasverband eine Digitalstrategie zur weiteren Entwicklung verabschiedet. Im Frühjahr erhielten alle Heime Tablets für Vide-otelefonie. In der Beratungsstelle für Alkohol- Drogenfragen wird neuerdings eine Vi-deo-Sprechstunde angeboten. Weitere Dienste intern und extern werden nach und nach digitalisiert. "Wir haben jetzt festgestellt, dass sich manche Besprechung auch per Telefon- oder Videokonferenz gut führen lässt. Das wird auch nach Corona so bleiben", ist sich Hans-Georg Liegener sicher.